Die japanische Weinbeere ist für viele Hobbygärtner eher ein Geheimtipp. Derweile gedeiht sie schon seit vielen Jahrzehnten in unseren Breiten. Auch ist das Obst aus dem asiatischen Raum optisch sowie geschmacklich eine Bereicherung. Ihr Aussehen erinnert an die unsrige Himbeere. Die immergrünen Sträucher haben lange und etwas stachelige Ruten. Sie wachsen bogenförmig und besitzen eine rote Rinde. Ihre Früchte sehen dagegen roten Brombeeren ähnlich. Die japanische Weinbeere ist allerdings etwas kleiner, orange-rot, etwas kelbrig und ein wenig weicher.
Pflanzzeit, Standort und Boden:
Um die japanische Weinbeere weiterzuvermehren, sollten bogenförmig herabhängende Pflanzentriebe sich mit der Erde berühren. Nach und nach fangen sie an und bilden Wurzeln. Es entstehen neue Sträucher. Im Frühjahr müssen sie von der Mutterpflanze getrennt und können neu eingepflanzt werden. Alternativ ist es auch möglich abzuwarten, bis die japanische Weinbeere durch unterirdische Ausläufer Tochterpflanzen gebildet hat. Sie können dann im Herbst abgestochen und neu gesetzt werden. Selbstverständlich besteht genauso die Möglichkeit, Jungpflanzen im Fachhandel zu erwerben. Anschließend wird die Pflanze an frostfreien Tagen zwischen Oktober und April an einen sonnigen bis halbschattigen Platz eingepflanzt. Die Erde sollte neutral bis kalkhaltig sein. Außerdem dürfen Kies und Lehm eingearbeitet werden. Ratsam ist es beim Pflanzen, auch Spaliere einzuarbeiten. An ihnen hinauf wächst nämlich die japanische Weinbeere. Allerdings besteht zudem die Möglichkeit, das Obst freistehend wachsen zu lassen. Des Weiteren muss beim Einpflanzen bedacht werden, einen Abstand von 3 Metern zwischen den einzelnen Weinbeeren zu lassen.
Pflege:
Gleich nach der Pflanzung benötigt die japanische Weinbeere Wasser. Gerade im Sommer muss sie 1x morgens und 1x abends gegossen werden. Genauso ist ein Mulchen, mit Grasschnitt und Laub zu empfehlen. Damit wird der Humus-Anteil konstant gehalten und Feuchtigkeit gespeichert. Im Frühjahr wird des Weiteren ein Beerendünger gegeben. Er sollte phosphat- und kaliumhaltig sein. Gegen Herbst erfolgt eine weitere Düngung mit Kompost. Dazwischen muss immer wieder auf die Erziehung und auf den Schnitt geachtet werden. Die Ruten werden fächerförmig hinaufgeleitet. Damit sie halten, müssen sie fixiert werden. Geschnitten wird die japanische Weinbeere nach der Ernte im Spätherbst oder (in sehr kalten Gebieten) im Frühjahr. Alte Triebe müssen recht bodennah entfernt werden. Die Jungen werden nicht abgeschnitten. Allerdings sind mehr als 10 Ruten pro 1 Meter unratsam. In dem Fall gilt es, die Schwächsten und Stärksten ebenso zu entfernen. Gleichermaßen sind die neuen Triebe oberhalb der Rankhilfe ein wenig einzukürzen.
Krankheiten:
Die japanische Weinbeere hat nur wenige Krankheiten und Schädlinge, welche ihr zu schaffen machen. Ein Problem stellt aber die Brombeergallmilbe dar. Sie lässt die Früchte nicht ordentlich ausreifen. Hinzukommend verliert die japanische Weinbeere an Aroma. Vorgebeugt werden kann die Brombeergallmilbe mit einem guten Auslichten im Herbst. In dem Zusammenhang sind auch gleich einige Fruchtmumien zu entfernen. Ebenso ist eine Austriebsspritzung mit Rapsöl, im Frühjahr zu empfehlen.
Überwinterung:
Der Winter kann vor allem für Jungpflanzen gefährlich sein. Deshalb gilt es, junge Sträucher mit Stroh oder Reisig abzudecken. Ist die japanische Weinbeere, verträgt sie Fröste aber problemlos.
Ernte:
Grundsätzlich trägt die japanische Weinbeere erst ab dem 2. Jahr. Ihre Blütezeit beginnt im Mai. Sie dauert bis Juni. Die Blüten befinden sich immer am vorjährigen Holz und locken Insekten und Bienen an. Als Selbstbefruchter muss keine Partnerpflanze da sein. Mehrere Pflanzen steigern jedoch den Ertrag. Ab Juli ist die japanische Weinbeere erntereif. Die orange-roten, vitamin-c-haltigen Beeren ähneln Himbeeren und Brombeeren. Jedoch sind sie nicht so groß. Sie besitzen aber ein spezielles Aroma. Der Erntezeitraum geht bis in den September hinein.